Die BERNARD Gruppe ist mit der verkehrstechnischen und -planerischen Vorplanung einer ca. 5,2 km langen Neubaustrecke betraut worden.
Mit der Streckenerweiterung soll die Lücke im Straßenbahnnetz zwischen dem S+U-Bahnhof Pankow und der Wendestelle Pasedagplatz in Weißensee geschlossen werden. Ziel ist die weitere Förderung des Umweltverbunds, Reduzierung des innerstädtischen motorisierten Individualverkehrs (MIV) und die Schaffung einer attraktiven Alternative zum derzeitigen Linienbusverkehr. Dazu wird mit der Streckenerweiterung eine leistungsfähige Straßenbahntangente eingerichtet und mit den Ortsteilen Weißensee, Heinersdorf und Pankow verknüpft.
Kernelement unserer Tätigkeit ist zum einen die ganzheitliche Bewertung von Gleistrassenführungsvarianten und straßenbaulicher Möglichkeiten insbesondere an den 16 Knotenpunkten und auf der freien Strecke hinsichtlich verkehrstechnischer und verkehrssicherheits-bezogener Belange. Darüber hinaus bewirkt die vollständige Neuplanung des Straßenraumes Veränderungen bei der künftigen MIV-Belastung, deren Ausmaß wir in einem makroskopischen Modell quantifizieren und variantenabhängig einer Bewertung unterziehen. Ziel ist eine bedarfsgerechte und stadtteilverträgliche Verkehrsanlage.
Ein weiterer Fokus dieses Projektes liegt auf der kurzfristigen Optimierung der Belange des öffentlichen Verkehrs auf der Berliner Straße im Verlauf des hochbelasteten und mit den unterschiedlichsten Nutzungsansprüchen zu charakterisierenden 580 m langen Teilstücks zwischen der Breiten Straße und Granitzstraße. Die seitens der BVG beabsichtigte weitere Taktverdichtung im Straßenbahnverkehr am Netzknoten S+U-Bahnhof Pankow, erfordert neue prioritäre schwachstellenbeseitigende Schwerpunktmaßnahmen zu Gunsten des Straßenbahn- und Busverkehrs. Dadurch soll ein leistungsfähiger, verkehrssicherer und insbesondere aus Sicht der Fahrgäste attraktiver Betriebsablauf sichergestellt werden. Damit verbundene gegebenenfalls restriktive Auswirkungen auf den MIV sind aufzuzeigen, zu quantifizieren und kompensierende Maßnahmen vorzuschlagen.
Jörg Stowasser, BERNARD Gruppe