Im Frühjahr letzten Jahres wurde vom Land Tirol in Kooperation mit der Stadt Innsbruck eine Machbarkeitsstudie zu alternativen Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs im Bereich Innsbruck und Umland ausgeschrieben. Ziel war es, die grundsätzliche Machbarkeit von Seilbahnsystemen im öffentlichen Verkehr zu untersuchen und mit den bisher üblichen Systemen zu vergleichen. Als Bestbieter wurde die BERNARD Gruppe ausgewählt, deren Angebot in einer Arbeitsgemeinschaft mit den Mobilitätsplanern von Kairos in Bregenz und unterstützt durch Seilbahn Know-How der Firma Doppelmayr überzeugte.
Auf Basis des Tiroler Verkehrsmodells, der Analyse wichtiger Orte im Projektgebiet und durch Workshops mit der Stadt Innsbruck sowie den östlichen und westlichen Mittelgebirgsgemeinden wurden sämtliche denkbaren Stationspunkte gesammelt.
Es wurden die möglichen Verbindungen zwischen Stationspunkten untersucht und beurteilt. Vor allem die Fahrzeiten, die machbaren Trassen ohne das Überfahren von Siedlungsgebiet, die Windstabilität und die Positionierung von Stationen an verkehrlichen Knotenpunkten waren zentrale Prüfkriterien.
Für alle verbliebenen möglichen und sinnvollen Seilbahnverbindungen wurde schließlich die verkehrliche Wirksamkeit – also die realistische Nutzung einer Seilbahn an einem typischen Werk- bzw. Sonn- und Feiertag – untersucht.
Weiters galt es vertieft zu prüfen, wie die Bedienung von möglichen Stationsorten durch ein neues Bussystem aussehen kann, wie möglicherweise auch das Fahrrad durch ein Seilbahnsystem zu einem alltagstauglichen Verkehrsmittel im Mittelgebirge werden kann und welche Chancen sich durch eine Verknüpfung von Alltags- mit Freizeit- und Tourismusverkehren ergeben können.
Für Verbindungen zwischen Innsbruck und dem östlichen Mittelgebirge haben sich jedenfalls vielversprechende Ideen ergeben, die eine vertiefte Untersuchung sinnvoll erscheinen lassen.
Damit würden Betreiber eine Entlastung in den Verkehrsspitzenzeiten im Großraum Innsbruck schaffen und den öffentlichen Verkehr nicht nur im sprichwörtlichen Sinne, auf ein „neues Niveau“ heben.
Lukas Praxmarer, BERNARD Gruppe